Kammermusik

Gabriel Fauré & Robert Schumann

2017 (Vol. 53, 1 CD)


„Man hört vier vernünftige Leute sich untereinander unterhalten, glaubt ihren Diskursen etwas abzugewinnen und die Eigentümlichkeiten der Instrumente kennen zu lernen.“

So schwärmte Johann Wolfgang von Goethe, ganz im Banne des Vernunftbegriffs auf beinahe langweilig anmutende Weise von Kammermusik, genauer – von der Gattung Streichquartett. Die Konzert-Agentin Sonia Simmenauer trifft den Ton unserer Tage vielleicht eher, wenn sie das Streichquartett in ihrem Buch „Muss es sein? Leben im Quartett“ als „extreme Lebensform“ charakterisiert. Ja, Kammermusik ist stets ein intimes Erlebnis, das sagt uns schon der Name – intim als Ereignis zwischen den Musizierenden aber auch im Austausch mit dem Publikum, den ZuhörerInnen. Es ist verdichteter Zusammenklang, Zusammenspiel – so unmittelbar wie nur möglich, Klangrede, bei der jede Stimme zu Wort kommt. Und das ausführlich! Goethes Bild der Unterhaltung ist daher wohl gewählt, wenn es auch im Diskurs der Instrumente längst nicht immer vernünftig zugehen muss. Wir erleben Emotion, ja Gefühlsrausch, den Furor Getriebener, den Schmerz der Einsamen oder auch eine oft traurige Stille zwischen den Tönen. Dass Musik eine Sprache ist, wird selten so deutlich wie im kunstvollen Ineinandergreifen der Stimmen einer kammermusikalischen Komposition. Was vermag Musik uns mitzuteilen? Was erzählen uns Gabriel Fauré und Robert Schumann? Eine mögliche Antwort lautet: Es ist stets etwas, das auch in uns selbst schlummert. Klangrede, die uns anrührt, löst etwas in unserem Inneren aus. Und nur selten werden wir so direkt angesprochen wie in der Kammermusik. Von der Komposition, von der Interpretation, von den InterpretInnen – in diesem Fall unseren Studierenden. Hören Sie ihnen zu, lassen Sie sich von ihnen und ihrer Musik mitnehmen auf eine Reise in das eigene Ich.

Elisabeth Freismuth, Rektorin


 

Titelliste:
 

  • Gabriel Fauré (1845-1924)
    Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15
    1 Allegro molto moderato [09:23], 2 Scherzo. Allegro vivo [05:48], 3 Adagio [06:23], 4 Allegro molto [08:19]
    Mistral Quartett
     

  • Robert Schumann (1810-1856)
    Klaviertrio g-Moll op. 110
    5 Bewegt, doch nicht zu rasch [09:15], 6 Ziemlich langsam [06:05], 7 Rasch [04:01], 8 Kräftig, mit Humor [07:13]
    Meteor Trio