Die Königin der Werkzeuge

Kurzporträt eines Instruments

„Orgel“ bezeichnet genau genommen kein Musik-, sondern ein Meta-Instrument, eine Art „Werkzeug“. Jede Orgel ist ein Wunderwerk der Technik: Da werden Klänge, die sonst etwa beim Spielen einer Flöte entstehen, mechanisch generiert, vervielfacht und verstärkt. Da greifen erstaunliche Kräfte in einem hoch komplexen Betriebssystem
ineinander, um Gott und die Musik groß zu feiern.

Am KUG-Institut für Kirchenmusik und Orgel werden diese Qualitäten in besonderen regionalen Instrumenten gesucht – und mit neuen Instrumenten weiterentwickelt. Hier ist die sogenannte E-Orgel zu nennen. Sie denkt Orgel konsequent weiter und löst sie zugleich aus dem mechanischen, dem architektonischen und (damit) auch aus dem sakralen Korsett.

Das Potential der elektronischen Tonerzeugung umfasst flexible Stimmung (der alte Traum der Tasteninstrumente!), die Mobilität des Instruments, die Aufnahmetechnik u.v.m. Die Orgel wird hier nicht neu, aber eben elektronisch erfunden. Und so kann sie sich auch in neuen Räumen einfinden und zu neuen künstlerischen Begegnungen.

Fotos: Johannes GELLNER

Strahlender Untergang

Nach Christoph Ransmayr
Orgel- und Schauspielstudierende
MI 19.04.2023, 18.00 UHR
MUMUTH, GYÖRGY-LIGETI-SAAL